Der Fluss und seine Landschaften sind seit Jahrtausenden durch den Menschen geprägt und geformt. Damit einher geht auch der ökologische Zustand der Weißen Elster und ihrer Nebenflüsse.

Die Besiedlung der Region erfolgte zumeist entlang der Flusstäler an den leicht zu kultivierenden Beckenlagen. Mit dem wachsenden Bedarf an Brenn- und Bauholz in den Salinenregionen im Norden wurde die Weiße Elster zum Flößerfluss.

   In der frühen Moderne entstanden die ersten Braunkohlereviere, im Norden des Flussgebietes wurden Chemie- und Maschinenbauindustrie angesiedelt. Im 20. Jahrhundert begann man mit der breit angelegten Förderung uranhaltigen Gesteins, die neben dem Braunkohletagebau die Flusslandschaft der Weißen Elster prägte.

   Wasserwirtschaftliche Eingriffe gab es im Bereich der Weißen Elster überwiegend zur besseren landwirtschaftlichen Bewirtschaftung der umliegenden Flächen sowie für den Tagebau. Mühlen wurden an den Flussufern gebaut und Mühlengräben angelegt, die eine wasserwirtschaftliche Nutzung steigern sollten.

   Zur besseren Nutzung der Tagebaubereiche wurden Gewässerausbauten vorgenommen und Umflutrinnen angelegt. Der Salzgehalt ist in den Tagebauseen und den umliegenden Gewässern teilweise erhöht, oft sind diese außerdem übersäuert.

   Ursprünglich besaß die Weiße Elster einen mäandrierenden Gewässerverlauf. Durch die Erschließung von Ackerflächen und die Vergrößerung der Siedlungsbereiche im südlicheren Flussgebiet wurde das Gewässer in seinem Lauf verändert. Die Maßnahmen führten zu veränderten, trockeneren Standortbedingungen. Im nördlichen Gebiet der Flusslandschaft erfolgten Hochwasserschutzmaßnahmen, die den Verlauf der Weißen Elster begradigten.

   1973 verschwand das ursprüngliche Flussbett der Weißen Elster südlich von Leipzig samt der dazugehörigen Auenlandschaft. Die Verlegung des kompletten Flusslaufs erfolgte, um Platz für den Braunkohle-Tagebau zu gewinnen. Der neu geschaffene über 10 Kilometer lange Flussabschnitt zwischen Zwenkau und Hartmannsdorf heißt im Volksmund „Betonelster“.

   Der Ausstieg aus der Uranförderung und der beschlossene Ausstieg aus der Braunkohleförderungen werden die Region in den nächsten Jahren neu prägen.

   Die Weiße Elster als Freizeit- und Urlaubsort

    Die Flusslandschaft der Weißen Elster hat ganz offensichtlich ihre Reize: Ihre geschwungenen Hügel, bunten Felder, beschaulichen Vogtland-Dörfer und dunklen Wälder ziehen immer mehr Menschen an. Insbesondere der Radtourismus stellt im gesamten Flusslauf einen wichtigen Nutzungsfaktor dar.

    Mit dem ausgebauten Elsterradweg und dem angeschlossenen Flussperlmuschelwanderweg im Oberlauf ist die Region wie durch ein „blaues Band“ erschlossen. Im Unterlauf führen mehrere thematische Rad- und Wanderrouten durch die Flusslandschaft. Von Leipzig kommend treffen sich alle beschilderten Radrouten an der Elsterbrücke bei Kleindalzig. Dort verlassen Elsterradweg und Neuseenland-Radroute das Zwenkauer Land und führen über Wiederau nach Pegau in den Süden.

   Derzeit wird an einem wassertouristischen Nutzungskonzept gearbeitet, das den Kurs von Pegau über die Weiße Elster nach Leipzig zum Stadthafen ausweist.

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